Die Brandenburgische Landesregierung will den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Brandenburg von derzeit 14 Prozent bis 2024 auf 20 Prozent steigern. Bei dem vom Agrarumweltministerium im Jahr 2021 gestarteten Ökoaktionsplan zeigte sich ein Defizit an Wissenstransfer bei den Bereichen Erzeugung und Verarbeitung von Produkten, Bildung, Beratung und Forschung, sowie beim Informationsfluss zwischen Verbänden und Behörden.
Ein Ergebnis des „Ökoaktionsplans“ ist die Idee einer engeren Zusammenarbeit aller im Biosektor tätigen Akteure. Regelmäßig und intensiv miteinander reden kann ein Schlüssel sein, wie wir dieses 20 Prozent-Ziel erreichen. Die relevanten Stakeholder glauben, ein überregional tätiges, landesweit vernetztes „Kompetenzzentrum Ökolandbau“ kann das leisten.
Die Arbeitsgruppe Wissenstransfer hat in einem sogenannten Steckbrief genauer formuliert, was so ein Kompetenz- oder Beratungszentrum leisten soll. Unter Punkt 2.2 heißt es:
Ziel der Maßnahme
· Zielgerichteter Austausch relevanten Wissens
· zentraler Ansprechpartner bei Fragen der Umstellung, Aus- und Weiterbildung, Beratung
· Austausch zwischen Anbauverbänden
· überlappende Strukturen ausfindig machen und bei Bedarf zusammenbringen
· Ausgleich der Defizite in Brandenburg: Teilweise unkoordiniertes Nebeneinander der Akteurinnen und Akteure, keine Offizialberatung, keine Landesforschung, kein Kammersystem für zum Beispiel Bildungsformate für Landwirte, Wagenburgdenken, fehlende Spezial-Beratende.
Der Landschaftspflegeverband Prignitz–Ruppiner Land erarbeitet nun mit Förderung durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz dieses Konzept. Von September 2022 bis August 2023 sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:
· Persönliche Befragung aller Akteure (Konkretisierung der Ziele)
· Entwicklung eines Konzeptes für ein Beratungszentrum Ökolandbau
· Klärung der bereitstehenden notwendigen Mittel (eventuell Anschubfinanzierung durch EU-Mittel)
· Klärung des Personalbedarfs
· Prüfung der Option vorhandene Ressourcen zum Beispiel des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin Brandenburg e.V., Verbände, et cetera zu nutzen
· Klärung der Rechtsform
Die Kooperationspartner sind:
- Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZSLF e.V.), Dr. Moritz Reckling, ZALF e.V.
- Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL e.V.), Michael Wimmer
- Timo Kaphengst, Regionalwert AG
- Thomas van Elsen, Deutsche Arbeitsgemeinschaft Soziale Landwirtschaft in Trägerschaft von Petrarca – Europäische Akademie für Landschaftskultur e.V.
- Dr. Alexandra Retkowski, BTU Cottbus-Senftenberg, soziale Landwirtschaft, Campus Sachsendorf
- Rahel Volz, Ernährungsrat Brandenburg
- Reinhard Brehe, Landwirt Stechlin, Kreis Oberhavel
- Dennis Franz, Landwirt, Wittstock OT Berlinchen, Kreis OPR
Projektverantwortlicher: Gerhard Richter
Kontakt: g.richter@lpv-prignitz-ruppin.de
Mobil: 0170-2377428